Leere Klassen und Schulhöfe – wo sonst hunderte Kinder und Jugendliche lernen, herrscht gespenstische Ruhe. Wegen der aktuellen Corona-Krise wurde die Schule, der Complexe Scolaire Mutoto, sowie der Mutoto-Kindergarten in Lubumbashi auf amtliche Anweisung wie alle anderen Schulen im Land, geschlossen. In der gesamten Demokratischen Republik Kongo gilt inzwischen wegen Coronavirus-Pandemie der Notstand.
Lehrer*innen und Erzieher*innen ohne Einkommen
Richard Nawezi, Vorsitzender von Mutoto e.V. Münster, ist zurzeit in Lubumbashi und schildert die Lage: „Quasi von heute auf morgen sind die Lehrer*innen. und Erzieher*innen der Mutoto-Schule ohne Arbeit und auch ohne Einkommen, da die monatlichen Schulgelder zurzeit auch nicht mehr fließen, aus denen sie bezahlt werden.“ Im Schnitt verdienen die Pädagogen 110 US-Dollar (180.000 Franc Congolais) monatlich.
Versorgungslage für Kinder spitzt sich zu
Von den Corona-Sicherheitsbestimmungen ist das gesamte Village Mutoto betroffen. Es herrscht Ausgangssperre und alle Menschen, so auch die Kinder, Jugendlichen und Betreuer im Mutoto-Zentrum, sind angewiesen, zu Hause zu bleiben. Das ist aber nicht das eigentliche Problem. Schwerwiegender ist , dass sich die Versorgungslage langsam immer mehr zuspitzt, denn die Lebensmittelversorgung wird allgemein schwieriger und die Lebensmittel selbst teurer. Maismehl für Fufu, eines der Grundnahrungsmittel, wird immer knapper. Zum Glück gibt es in Lubumbashi (im Süden des Kongos) noch keine amtlichen Corona-Fälle.
Allgemeine Lage
Kongo im Notstand: Präsident Tshisekedi riegelte die Hauptstadt Kinshasa ab. Es ist nicht mehr möglichen von dort in die Provinzen zu reisen oder umgekehrt. Meistenteils sind die Grenzen; zurzeit gibt es nur noch Frachttransporte. Zuletzt wurden in Kongo 45 Infektionen sowie drei Tote registriert – alle Fälle traten in Kinshasa auf. Der Ausnahmezustand gilt bis Mitte April. Ab sofort sind Kongos Grenzen zu den Nachbarländern für den Personenverkehr geschlossen.
Comments by Gunda Klöpping